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"HIV/AIDS und Goethe´s Faust: Ein Pakt mit dem Teufel?"

Als AIDS zum ersten Mal als Syndrom anerkannt wurde, das bei einer wachsenden Anzahl homosexueller Männer in San Francisco, New York und anderen Orten auftrat, sahen es Politiker und Medien zunächst als „Schwulenseuche“ an, die mit einem von schnellem Sex und Drogen gekennzeichneten Lebensstil in Verbindung gebracht wurde. Tragischerweise wurde diese Sichtweise zu einer Entschuldigung für Nachlässigkeit. Angesichts der steigenden Zahl von Todesopfern starteten führende Persönlichkeiten der Schwulenszene und ihre Ärzte eine intensive Kampagne für eine mitfühlendere und aktivere Reaktion. Als Wissenschaftler der US-Regierung behaupteten, HIV als Ursache identifiziert und einen Test zu seiner Feststellung entwickelt zu haben, war die allgemeine Erleichterung groß. Milliarden von Dollars flossen in den Kampf gegen „HIV/AIDS“.

Die rote Schleife und die HIV-Wissenschaft wurden zu Symbolen einer mitfühlenden und toleranten Gesellschaft.

Neville Hodgkinson zeigt, dass Wissenschaftler schon seit den frühesten Tagen von AIDS immer wieder Indizien vorlegten, die die Spezifität des HIV-Tests hinterfragen und alternative Erklärungen für das Syndrom anbieten. Weltweit wurden diese Stimmen jedoch größtenteils von den Wissenschafts- und Ärztegemeinschaften unterdrückt, für die eine Hinterfragung der HIV-Theorie für die Entstehung von AIDS schließlich nahezu einer Leugnung des Holocaust gleichkam - einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Hodgkinson argumentiert, dass - trotz der edlen Absichten - diese Gefühle und Sichtweisen die AIDS-Wissenschaft so korrumpiert haben, dass das Leben von Millionen, einschließlich zahlloser schwuler Männer, dabei zu Schaden kam.

Er vergleicht diesen Fehler mit dem, der letztlich dazu führt, dass Faust - ebenfalls Arzt - in Goethes Version der tragischen Legende sein Leben verliert. Einst ein Liebling Gottes, der nach jeglicher Art von Wissen strebt, wird Faust schließlich durch die aus einer Tat des Mitgefühls erfahrene Freude vom Teufel gefangen.

Goethes Geschichte hat ein Happy End: Faust stirbt, aber seine Seele wird vom „Ewig-Weiblichen” gerettet und in den Himmel aufgenommen. Könnte es wohl ein ähnliches Ende der tragischen Missverständnisse rund um „HIV/AIDS” geben?

Neville Hodgkinson, vormals Korrespondent für Wissenschaft und Medizin bei der Londoner Zeitschrift Sunday Times, ist Autor des Buches „AIDS: The Failure of Contemporary Science” (Fourth Estate, 1996).


Neville Hodgkinson